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rief er die Vandalen aus Spanien herüber. Froh darüber 429 kamen diese unter Geiserich sofort, durchzogen ganz Nord-Afrikan<(^r-plündernd und verheerend, so daß Bonifazins seinen Schritt bereute. Mit Hülfe des Hl Augustiu's (Bischof von Hippo) söhnte er sich mit dem Hofe aus und versuchte nun, die Vandalen wieder aus Afrika zu vertreiben. Aber es gelang ihm nicht; nach mehreren Niederlagen sah er sich genöthigt, nach Italien zu fliehen.
Die Vandalen eroberten nach und nach ganz Nordafrika und gründeten 4 39 das Vandalenreich. Afrika war für Rom ver-439 loren. ,L^r-
Seit dem Anfange des fünften Jahrhunderts war Britannien von Truppen entblößt; in Folge dessen hatten die dort wohnenden Briten viel von den räuberischen Pikten und Skoten zu leiden. Zum Schutze gegen diese riefen sie die an der deutschen Nordseeküste wohnenden Angeln und Sachsen herbei, welche unter ihren Führern Heng ist und Horsa herüber kamen, die Briten gegen die Pikten und Skoten unterstützten, sich aber auch nach und nach zu Herren des ganzen Landes machten und im Jahre 449 die sieben angelsächsischen Reiche gründeten. Aus der 449 Verschmelzung der Eingewanderten mit den Eingeborenen ist das n-G^r-heutige englische Volk entstanden.
f. Neuer Einfall der Hunnen. Um die Mitte des fünften Jahrhunderts brachen die Hunnen, welche sich bisher im südlichen Rußland aufgehalten hatten, wieder auf, um nach Westen zu ziehen.
An ihrer Spitze stand Attila (Etzel), der sich selbstgod egiesel, d. i. Gottesgeißel nannte. Er war der mächtigste Fürst feiner Zeit; nicht nur seine Hunnen, auch viele deutsche Stämme gehorchten ihm. In seinem Lager zwischen der Theiß und der Donau beugten sich ihm die Gesandten der meisten Völker, sogar des römischen Reiches. Mit einem ungeheuren Heere zog er 451 an der Donau aufwärts und bei der Neckarmündung über den Rhein.
Attila selbst war klein von Gestalt, mit dickern Kopf und kleinen, aber stolz blickenden Augen. Wie sein Körper eisenfest war, so fest und unbeugsam war auch sein Wille. Sein Hoflager war ein von Pfählen umgebenes Dorf, in dessen Mitte sich ein von Holz erbautes, mit vielen Gallerien umgebenes Haus befand. Der König selbst lebte sehr einfach, während seine Feldherrn und Diener ein Hofleben in Prunk und Pracht führten. Jene speisten von silbernen Gefäßen und schlürften aus Goldpokalen den Wein; er aß und trank aus hölzernen Schalen; „feine Nahrung und Kleidung war die eines mongolischen Hirten." Gefürchtet war er bei Freund und Feind.
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Extrahierte Personennamen: Attila_( Gottesgeißel Attila
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Bonifazins Afrika Italien Nordafrika Afrika Rom Sachsen Theiß Donau Donau Rhein
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Rhamsinit der Reiche, der durch Erbauung eines großen Schatzhauses sich berühmt machte.
Der Sage nach soll der Baumeister dieses Schatzhauses einen Stein so künstlich eingefügt haben, daß man ihn, wenn man um die Sache wußte, leicht herausnehmen konnte. Kurz vor seinem Tode, der bald nach der Fertigstellung des Banes erfolgte, entdeckte er das Geheimnis seinen beiden Söhnen. Diese stiegen in das Schatzhaus und nahmen mit, so viel sie tragen konnten. Trotz der aufgestellten Wachen geschahen noch weitere Diebstähle. Da ließ der König Schlingen zwischen die Gefäße legen. Als nun die beiden Brüder eines Nachts wieder kamen, verwickelte sich der eine dermaßen in die Schlingen, daß ein Entkommen unmöglich war. Er ließ sich deshalb, um seineu Bruder vor der Entdeckung zu schützen, von diesem den Kopf abschneiden. Der König, erstaunt, einen kopflosen Leichuam zu finden, ließ denselben an die Stadtmauer hängen und stellte Wächter dabei. Der Bruder des Todten wußte durch eine List diese zu berauschen, nahm den Leichnam weg und begrub ihn. Nun versprach der König, den Thäter frei von Strafe zu halten und ihn zu belohnen, wenn er seine List entdecke, worauf dieser sich dem König stellte, alles erzählte und die Belohnung empfing.
Etwa 600 Jahre nach Rhamsinit dem Reichen wurde Egypten von 12 Königen beherrscht. Diesen wurde, so erzählt ebenfalls die Sage, geweißagt, daß derjenige unter ihnen Alleinherrscher werden solle, welcher einst den Göttern in einem ehernen Gefäße opfern würde. Als nun einst die Könige gemeinschaftlich Trankopfer brachten, hatte der Priester ans Versehen statt zwölf nur elf goldene Schalen mitgebracht. Psamme-tz7o tich, welcher zuletzt stand, bekam keine; da ergriff dieser seinen v. Chr. ehernen Helm und spendete daraus sein Opser. Da die andern Könige hierbei mit Besorgnis an jene Weißagung dachten, verbannten sie ihn in eine öde Gegend am Meere. Priester weißsagten ihm, daß er mit Hülse eherner Männer, welche ans dem Meere aufsteigen würden, seine Herrschaft wieder erobern werde.
Bald daraus stiegen wirklich eherne, d. h. gepanzerte Männer ans Land (wahrscheinlich waren es jonische oder karische Söldner, die er geworben hatte); mit deren Hülse besiegte er seine Mit-fürften und machte sich zum Alleinherrscher. Psammetich und seine Nachfolger beförderten Handel und Seewesen.
Später wurde Egypten den Persern unterworfen (s. A. 3), darnach den Griechen (s. Ba. 12) und endlich den Römern (siehe Bb. 10) Unterthan.
2. Die öabylomer.
a. Die Länder am Euphrat. Ungefähr in der Mitte von Vorder-Asien liegt ein ziemlich hohes und rauhes Gebirge, das
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2. Die Gründung Roms.
a. Aeneas. Die älteste Geschichte Roms ist vielfach mit Sagen ausgeschmückt; selbst in der Geschichte der Könige ist Wahrheit und Sagenhaftes vielfach vermischt. Die Sage über die Gründung Roms geht von den im vorigen Abschnitte genannten Parteikämpfen aus, welche nach dem Tode des Königs Prokas zu Alba Longa unter dessen Söhnen Numitor und Aemulius offen ausbrachen. Die Gründung der Stadt geschah der Sage nach ans solgeude Weise:
Bei der Zerstörung Troja's war Aeneas glücklich entkommen (s. S. 31). Nach langen Irrfahrten gelangte er nach Latium auf der Westküste Italiens, wo er von dem Könige Lati-nns freundlich aufgenommen wurde. Latiuus gewann den Fremdling bald so lieb, daß er ihm seine Tochter Lavinia zur Gemahlin gab, der zu Ehren Aeneas eine Stadt baute und Lavininm nannte. Von Turuus, dem Könige der Rntnler, dessen Verlobte Lavinia früher gewesen war, wurde Latinns deshalb mit Krieg überzogen; Turnus unterlag im Kampfe, aber der Sieg war theuer: Latiuus war gefallen. Nun ward Aeneas König; er verband die mit ihm gelandeten Trojaner und die Latiner, welche bisher noch getrennt gewesen, zu einem Volke. Bald erneuerte Turnus den Krieg; in Verbindung mit dem mächtigen Etruskervolke drohte er dem neuen Staate den Untergang. Auch diesmal ward Turnus geschlagen; aber auch diesmal war der Siegespreis ein hoher: Aeneas war im Kampfe gefallen. Unter seinem Sohne Askanius kam der Friede zu Stande. Dieser begünstigte das rasche Aufblühen der Stadt Lavininm, so daß diese bald die Menge der Bewohner nicht mehr fassen konnte. Da verließ Askanins Lavininm und gründete die Stadt Alba Longa, woselbst seine Nachkommen als Könige herrschten.
o. Romulus und Remus. Einer der Nachfolger des Askanins, mit Namen Prokas, hinterließ zwei Söhne: Numitor und Aemulius; ersterer hatte die Regierung übernommen. Doch bald verdrängte ihn Aemulius, und damit die Regierung nicht wieder auf die Nachkommen des Numitor kommen könne, ließ er dessen Sohn todten, die Tochter Rh e a Silvia aber zur Priesterin der Vesta (Vestalin), als welche sie immer Jungfrau bleiben mußte, machen. Rhea Silvia aber gebar bald darauf Zwillingsföhne. Auf die Nachricht hiervon befahl Aemulius, die Söhne auszusetzen, die Rhea Silvia aber in den Arno
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für wehrhaft erklärt, d. H. feierlich mit Schwert, Speer und Schild geschmückt und dadurch iu die Zahl der Männer aufgenommen wurde. Nun durfte er mit in bett Krieg stehen, an den Volksversammlungen Theil nehmen und bei allen öffentlichen Angelegenheiten seine Stimme abgeben.
f. Religion der Germanen. Hinsichtlich der Religion unserer Vorfahren haben uns die römischen Schriftsteller Cäsar und Tacttns nur weuige Nachrichten hinterlassen; vieles von deutschen Aufzeichnungen mag auch durch den Eifer der Priester der ersten christlichen Zeit verloren gegangen sein, da diese alle Spuren des Götterglanbens Zu vertilgen suchten. Dem Forschungseifer neuerer deutscher Gelehrten, welche die Götterlehre der nordischen Völker studirten und mit den erhalten gebliebenen Mittheilungen verglichen, verdanken wir einige Kenntnis der altdeutschen Mythologie. Dieselbe ist, kurz zusammengefaßt, folgende: Ehe alles sein Dasein erhielt, gab es nur eine große Leere, einen unermeßlichen Abgrund. In demselben hauste der Riese Amir, in welchem alle Stoffe vereinigt waren. Ans diesen entstanden das kalte und dunkle Niflheim irrt Norden und das sonnige, warme Mus-pelhetm im Süden. Die Knh Andhnmbla, welche mit Imir zugleich entstanden war, leckte aus den Eisblöcken des Nordens den Riesen Bör und die Riesin Bestla, die Eltern der Riesen Odin, Wili und We. Diese Letzteren tödteten den Riesen 2)mir; aus seinem Blute wurde das Meer, aus dem Fleische die Erde, aus den Knochen die Berge, ans bett zerbrochenen Gebeinen die Steine, aus bent Scheibet der Himmel, ans dem Gehirn die Lnst und die Wolken; die Augenbrauen bildeten rund um die Erde die Burg Midgard, welche den Menschen als Wohnung überwiesen wurde. Die Menschen waren aus zwei Bäumen, der Esche und der Erle, welche die drei Brüder am Meeresufer gefunden harten, gebildet worden. Innerhalb der Menschen-Wohnungeu liegt A s e n h e i m, die Wohnung der A s e n. Das Oberhaupt derselben, Odin, und seine Gemahlin Frigga wohnen in der von Gold schimmernden Bnrg Walaskialf. Odin ist der Vater aller Wesen; er überschaut und beherrscht alles. Er ist der Gott des Himmels und des Sturmes, auch des Sturmes der Begeisterung in den Herzen der Krieger. Auf feinen Schaltern sitzen die beiden Raben Hugin (Gedanke) und Munin (Erinnerung), welche^ ihm alles ins Ohr flüstern, was geschehen ist und geschieht. Die in der Schlacht erschlagenen Helden läßt Odin von den Walküren,
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vor Sparta's Unbesiegbarkeit verschwand und die Spartaner ihre Hegemonie verloren.
Ein Einfall der Thebaner unter Pelopldas und Epaminondas in das spartanische Gebiet scheiterte, obgleich sie schon bis vor Sparta, ja sogar bis in den unteren Theil der Stadt vorgedrun- ^
gen waren, an der Tapferkeit der Spartaner, so daß sie sich, als Athen sich mit Sparta verband, nach Verheerung Lakoninms Zurückziehen mußten. Auch ein zweiter und dritter Einfall der Thebaner in den Peloponnes blieb erfolglos. Glücklicher waren sie in einem Zuge gegen den Tyrannen Alexander von Pherä, den sie nach verschiedenen Wechselfällen bei Kynoskephalä (364) besiegten und ihm dadurch die thematischen Städte entrissen. Aber in dieser Schlacht verlor Pelopldas durch eigne Unvorsichtigkeit das Leben. Bald unternahmen die Thebaner einen vierten Einfall in den Peloponnes; die Thebaner standen bei Tegea, die Spartaner (mit den Athenern) bei Mantinea. Epaminondas wollte dem Kriege schnell ein Ende machen und zog deshalb rasch vor Sparta, dessen unteren Theil er bald in seine Gewalt bekam.
Auf die Nachricht hiervon eilten die Spartaner zum Schutze der Stadt und Burg herbei und zwangen den Epaminondas zum Rückzüge nach Tegea. Nun aber wandte sich dieser mit seiner ganzen Macht gegen die Spartaner und Athener und schlug das vereinigte Heer derselben bei Mantinea (362) gänzlich. Aber 362 es war ein theurer Sieg: Epaminondas fiel, von einem Wurf- ”• speere getroffen, und mußte sich vom Schlachtfelde wegbegeben. •
Als er die Siegesnachricht bekam, rief er: „Ich habe genug gelebt, denn ich sterbe unbesiegt!" worauf er das noch in der Wunde steckende Eisen herauszog und starb. Die Macht Thebens sank mit ihm dahin.
c. Weitere Kämpfe. Griechenland war nach all' diesen Kämpfen innerlich matt und abgespannt, und es kam daher jetzt zu einem allgemeinen Frieden. Doch dauerte dieser nicht lange, denn schon im Jahre 357 brach der sogenannte Bundesgenossenkrieg aus; von Athen gegen abgefallene Bundesstaaten geführt. Er endigte im Jahre 355 v. Chr. Aber noch in demselben Jahre führte der innere Hader zu den sogenannten b eiligen Kriegen (355—345 v. Chr.), welche alles religiöse und sittliche Gefühl vernichteten, namenloses Elend über Griechenland brachten und zum Untergänge der griechischen Freiheit führten.
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Extrahierte Personennamen: Lakoninms Alexander_von_Pherä Alexander Mantinea
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dem berühmten griechischen Philosophen Aristoteles übertragen, welcher den reichbegabten Jüngling in die Tiefen griechischer Weisheit einführte. Besonders war Alexander für Homer begeistert, dessen Jlliade er in einer Abschrift stets unter seinem Kopfkissen hatte. Er bewunderte hauptsächlich den Achilles, den er sich Zum Vorbilde nahm, und wie jener wählte er sich einen Freund, Hephästion, den er seinen Patroklus nannte und bis an's Ende treu liebte. Ein unauslöschlicher Thatendurst beseelte ihn, Als einst seinem Vater eine gewonnene Schlacht gemeldet wurde und alle in der Nähe des Königs sich befindenden Personen darüber freudig bewegt waren, war allein Alexander stumm und traurig. Auf die Frage nach dem Grunde seiner Traurigkeit antwortete er: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen!" Wiewohl es ihm in körperlichen Uebungen keiner zuvor that, betheiligte sich Alexander an den öffentlichen Wettkämpfen nicht, da er dort, wie er sagte, nicht mit Königsföhnen kämpfen könne. Als achtzehnjähriger Jüngling betheiligte er sich an der Schlacht bei Chäronea und soll durch seine Unerschrockenheit als Befehlshaber einer Reiterabtheilung nicht wenig zum Siege beigetragen haben. Als einst seinem Vater ein prächtiges, aber sehr wildes Pferd, Bueephalus, zum Kaufe angeboten wurde und selbst die besten Reiter das Pferd nicht besteigen und reiten konnten, bat Alexander seinen Vater, der das Pferd eben abführen lassen wollte, ihm auch einen Versuch zu gestatten. Er hatte bemerkt, daß das Pferd sich vor feinem Schatten fürchtete und führte es deshalb gegen die Sonne. Dann streichelte er es ein wenig, und plötzlich faß er ihm auf dem Rücken. Das erschreckte Thier
flog pfeilschnell mit ihm davon, so daß man für fein Leben
fürchtete. Bald aber kehrte er zurück und lenkte das Roß bald rechts, bald links. Alle staunten, und König Philipp rief aus: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich; Macedonien ist für dich zu klein."
c. Alexanders erste Thaten. Alexander war 20 Jahre
alt, als er die Regierung antrat. Nachdem er sich in Macedonien
Geltung verschafft hatte, ließ er sich auf einer Staaten-Verfamm-lung in Korinth zum unbeschränkten Oberfeldherru der Griechen ernennen. Dann wandte er sich mit feinem Heere in den nördlichen Theil Macedoniens, um dessen empörte Völkerschaften zum Gehorsam zurückzuführen. Während dieses siegreichen Feldzuges verbreitete sich in Griechenland die Nachricht von seinem Tode.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_für_Homer Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Philipp Philipp Alexanders Alexander Alexander
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gantt, hatte endlich ein Soldat Wasser gefunden und brachte es in seinem Helme dem Alexander. Als dieser die schmachtenden Blicke seiner Soldaten sah, goß er das Wasser auf die Erde und rief aus: „Soll ich der einzige fein, der trinkt?" Seine Soldaten waren bavon so begeistert, daß sie alle Beschtrferben vergaßen und ihm willig folgten. Dies Verhältnis Alexanbers zu seinen Soldaten ist wohl die Ursache, daß sein Felbzug gegen Persien ein Zug von Sieg zu Sieg war. — Weniger groß war Alexanber als Herrscher. Wohl beließ er aus Klugheit den unterworfenen Völkern ihre Verfassungen und Einrichtungen und zog auch Nicht-macebonier zu Statthaltern heran. Aber gerabe seine Macebonier, benen er feine Erfolge oerbankte, vernachlässigte er. Er vertauschte macebonische Tracht und Sitte mit morgenlänbischer Kleibung und Hofhaltung und forberte auch von Maeeboniern die nur im Mor-genlanbe übliche Kniebeugung vor dem Herrscher.
Die Erbitterung der Macebonier bariiber führte zu mehreren Verschwörungen, von benen eine dem Felbherrn Parmenio und seinem Sohne, eine anbere dem Philosophen Kallistheues das Leben kostete. Als einst Klitus sich über ein von Alexanber gesungenes Spottlieb ziemlich heftig äußerte, gerieth der vom Weine ohnehin erhitzte König in so heftigen Zorn, daß er seinen Spieß nach Klitus wars und ihn töbtete. Freilich bereute er die That sogleich aufs tiefste.
f. Zug nach Indien. Von einem inbischen Fürsten, welcher sich gegen seinen mächtigen Nachbarsürsten nicht mehr halten konnte, war Alexanber ein Bünbnis angetragen worben. Alexanber benutzte diese Gelegenheit, um fein Reich auch bort auszubreiten.
Im Jahre 327 v. Ehr. trat er mit einem Heere von 120,000 327 Mann den Zug nach Jnbien an. Nachbem er das hohe Pa-"' ropamifusgebirge überschritten und den Kamps mit tapferen Bergvölkern oft unter Lebensgefahr bestauben hatte, kam er an den Indus. Auf einer eigens dazu erbauten Flotte überschritt er diesen Strom. Nach der Vereinigung mit dem mit ihm ver-bünbeten Fürsten überschritt er (er persönlich auf seinem schwimmenden Bucephalus) den Hybaspes (jetzt Dschelum) und besiegte in einer furchtbaren Schlacht das von 300 bethürmten Elephanten geschützte Heer des Königs Porus. Dieser würde gefangen genommen ; allein Alexanber ließ ihn frei und gab ihm auch fein Laub, dazu vergrößert, zurück. Am Hybaspes ließ er zwei Städte anlegen, von benen er die eine Nieäa und die anbere zu Ehren
Hopf, Lehrbuch. ^
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hörten, als daß diese als. Flüchtlinge aus der Schlacht zurückkehrten. Eine Spartanerin rief, als sie hörte, daß ihr Sohn gefallen sei, fröhlich aus: „Dazu habe ich ihn ja geboren, daß er für das. Vaterland zu' sterben wüßte." Die Stadt Sparta hatte keine Mauern; die Tapferkeit der Bewohner war ihre Befestigung.
e. Lykurgs Ende. Nachdem Lykurg feine Gesetzgebung beendet, fragte er das Orakel zu Delphi, ob noch etwas'daran zu ändern, und zu bessern sei. Das Orakel antwortete: „Sparta wird so lange groß und mächtig fern, als es die Gesetze Lyknrg's treu hält." Da Lykurg die Spartaner hatte schwören lassen, die Gesetze bis zu seiner Rückkehr zu halten, so schickte er die Antwort des Orakels schriftlich nach Sparta; er selbst blieb im Auslande, um die Spartaner dadurch zu nöthigen, seine Gesetze immer zu halten. Er starb auch im Auslande. Vor seinem Tode ordnete er an, daß sein Leichnam verbrannt und die Asche ins Meer gestreut werde, damit auch seine Gebeine nicht nach Sparta zurückgeholt werden könnten. Seine Gesetze sind Jahrhunderte lang in Sparta gehalten worden, und die Tüchtigkeit und Macht des spartanischen Volkes ist gewiß nicht zum geringsten Theile den Gesetzen Lykurgs zuzuschreiben.
f. Die messenischen Kriege. Diese Kriege hatten ihre Ursache in Grenzstreitigkeiten, welche zu Gewaltthätigkeiten, ja sogar Zur Ermordung eines spartanischen Königs durch Messenier führten. Daraus entspann sich ein Krieg, in dem die Spartaner nicht eher nachließen, als bis Messenien vollständig unterworfen war.
Im ersten Kriege (743—724) zogen sich die Messenier auf 743 dle Bergfestung Ithome zurück. Auf Befragen gab das Orakel bis die Antwort, daß nur die Opferung einer reinen königlichen Jung- 724 frau die Götter versöhnen könne. Da opferte der König Aristo-demits seine eigene Tochter. Eine Zeit lang waren die Messenier und ihre Bundesgenossen glücklich gegen die Spartaner. Bald aber sah sich Aristodemus durch Unglückszeichen veranlaßt, sich auf dem Grabe feiner Tochter selbst den Tod zu geben. Da traten die Bundesgenossen Messeniens zurück; Jthome mußte sich ergeben, und die Messenier traten in den Stand der Periöken ein.
Der zweite messenische Krieg (685—668) brachte anfangs 685 den Spartanern viele Nachtheile. Auf ihr Ersuchen um Hülse 5i§ sollen ihnen die Athener statt eines Feldherrn den begeisterten 668
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3. Rom unter Königen.
a. Romulus (753—716 v. Chr.). Romulus war der erste römische König. Ihm war es vor allem darum zu thun, die neue Stadt rasch und stark zu bevölkern. Zu diesem Zwecke eröffnete er eine Freistätte (Asyl) für heimathlose Leute aller Art, und nun strömten eine Menge von Verbannten, Schuldlose und Schuldige, nach Rom. Aus den ältesten und angesehensten Männern wählte der König 100 aus und bildete aus ihnen den Rath oder Senat. In Gemeinschaft mit diesem gab er dem neuen Staate Gesetze und ordnete auch die gottesdienstlichen Einrichtungen und Geschäfte der Priester.
Aber noch fehlte es der neuen Stadt au Fraueu, und da keius der umliegenden Völker den zusammengelaufenen Scharen ihre Töchter zu Weibern geben wollte, so nahm Romulus seine Zuflucht zu einer List. Er veranstaltete große Festlichkeiten zu Ehren des Meergottes Neptun und ließ alle umliegenden Völker zu denselben einladen. Diese kamen auch; besonders aber waren die Sabiner sehr zahlreich mit Weibern und Kindern erschienen. Plötzlich stürzten während der Festspiele die römischen Jünglinge mit bloßen Schwertern über die wehrlos dastehenden Fremden und raubten eine Menge Jungfrauen, welche nachher unter die römischen Bürger vertheilt wurden. Dieser allerdings freche Frauenraub veranlaßte bald Kriegszüge der beraubten Völker gegen Rom. Statt aber verbündet anzugreifen, handelte jedes Volk allein, so daß es dem Romulus nicht allzufchwer wurde, sie zu besiegen. Am schwierigsten war der Kampf gegen die Sabiner. Diese hatten unter ihrem Könige Titus Tatius sich gewaltig gerüstet; mit 25,000 Mann Fußvolk und 1000 Reitern fielen sie in das römische Gebiet ein und hatten sich auch bald mit Hülse der Tarpeja, der Tochter des Befehlshabers in der Burg, dieser Burg (Capi-tolium) bemächtigt. Als bald darnach die Römer gegen die Burg anrückten, um sie wieder zu erobern, wurden sie zurückgeworfen; auf der Flucht gelobte Romulus dem Jupiter einen Tempel, wenn er den Römern zum Sieg verhelfe. Romulus brachte feine Leute zum Stehen, der Kampf ward erneuert, und nun wandte sich der Sieg auf die Seite der Römer. Da stürzten die geraubten Sabinerinnen herbei, warfen sich zwischen ihre Väter und ihre Männer und machten durch Bitten dem Krieg ein Ende. Fortan waren Römer und Sabiner ein Volk, und beide Könige herrschten gemeinsam. Als später Titus Tatius in einem Kampfe erschlagen
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wie er sich stellte, zeigte sich mehrfach. So machte er dem Orakel zu Delphi einen Stab von Kornelkirschholz zum Geschenk, der innen hohl und mit Golb gefüllt war. Dieser war, ba er scheinbar werthlos, in Wirklichkeit aber sehr werthvoll war, ein Sinnbilb seiner selbst. — Nachbem die Jünglinge die Antwort des Orakels erhalten hatten, fragten sie basselbe noch, wer von ihnen nach dem Tode des Königs den Thron bekommen würde.
Das Orakel antwortete: „Der, der zuerst seine Mutter küssen wirb."
Die Prinzen beeilten sich beshalb, nach ihrer Rückkehr ihre Mutter zu küssen; aber Brutus hatte unter der Mutter die Erbe, die Mutter aller Menschen, verstauben. Bei der Lanbuug in Italien stellte er sich beshalb, als ob er niebersalle, und inbem er mit seinen Lippen die Erbe berührte, erfüllte er bett Spruch des Orakels.
Die Bebrückuugen, welche Reiche und Arme zu bulben hatten, erregten allgemeinen Unwillen, der in Folge einer Schanbthat des Sextns Tarquinius sich bis zum Aufruhr in Volk und Heer steigerte. Währenb der Belagerung Arbea's, der Hauptstabt der Ruiuler, waren die königlichen Prinzen bei Sextns zu einem Schmaufe versammelt. Dabei kam man auch auf die Frauen zu sprechen, und jeber behauptete, die beste und würbigste zu haben.
Da machte Collatinus den Vorschlag, die Frauen zu besuchen, und je nach den Beschäftigungen, bei benen bieselben gefunben würden, sollte die Entfcheibnng getroffen werben. Der Preis würde ßucretia zuerkannt, der Gemahlin des Collatinus, welche man beim Spinnen antraf, währenb die andern ihre Zeit mit Lustbarkeiten verbrachten. Nachbem die Prinzen tüieber in das Lager zurückgekehrt waren, kam eines Tages Sextns allein nach Collatia zu Sucretia und fügte ihr die schänblichste Mishanblung zu. Nach seiner Abreise ließ sie ihren Vater und ihren Gemahl rufen, erzählte ihnen, was man ihr angethan hatte, und forberte, daß man Rache nehme; dann stach sie sich vor bett Augen der Anwesenben den Dolch in die Brust. Bei dem Blute des Weibes ließ dann Brutus die Freunbe schwören, diese That an dem ganzen Königshanse durch Abschaffung der Königswürbe zu rächen. Man trug die Leiche auf den Markt und erzählte dem Volke das Geschehene.
Mit den bewaffneten Bürgern von Collatia zog Brutus nach Rom, wo er dem versammelten Volke alle Schanbthaten des Tarquinius vorhielt und es zur Rache aufforberte. So beschloß das Volk im Jahre 510 v. Chr. die Abschaffung der Königswürbe und die 510 Verbannung der königlichen Familie. Das Heer, das noch vor ”• 6^r-Arbca lag, nahm bte Nachricht und den Ueberbringer berselben, den
Hopf, Lehrbuch. 6
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